Freitag, 21. Dezember 2018

Frohe Festtage

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Weihnachtsfest und einen flotten Rutsch ins Jahr 2019!


Montag, 3. Dezember 2018

Traditioneller Weihnachtsmarkt in Hannover


Gerade in der Vorweihnachtszeit bietet sich ein Besuch in der Landeshauptstadt Niedersachsens geradezu an. 



Vom 8. November bis zum 22. Dezember locken rund 130 festlich geschmückte Weihnachtsbuden und Stände mit Weihnachtsschmuck, Geschenkartikeln, Glühwein und süßen Knabbereien den Besucher auf den traditionellen Weihnachtsmarkt, der sich in der Altstadt rund um die Marktkirche sowie auf der Lister Meile erstreckt.


Ein besonderes Highlight ist das Historische Dorf am Historischen Museum, das einen anschaulichen Eindruck in das mittelalterliche Leben vermittelt. 


Hier wird u.a. Bogenschießen angeboten, sowie heißer Wein, knuspriges Brot aus dem Backofen und so manche traditionell zubereitete Köstlichkeit aus eisernen Gusspfannen. Abends wird das Dorf von Fackeln erhellt.



Das Finnische Weihnachtsdorf am Ballhofplatz wartet mit einem echten Lappenzelt auf. 




Neben kulinarischen Verführungen wird natürlich auch finnisches Kunsthandwerk angeboten, sowie Rentier- und Lammfelle, Rentiergeweihe, Pflegeprodukte, Spirituosen und original finnische Süßwaren.



Im Wunschbrunnenwald taucht man zwischen 60 Tannen in eine mystisch- verzaubernde Atmosphäre ein. 



Hier steht der Oskar-Winter-Brunnen, an dessen schmiedeeisernen Gitter sich der "Wunschring" befindet. Der Sage nach erfüllen sich Wünsche, wenn an diesem Ring gedreht wird.

Also: Nichts wie auf nach Hannover!





Mehr Infos zum Weihnachtsmarkt sowie die Öffnungszeiten finden Sie unter





Buchtipps zur Vorweihnachtszeit:

Weihnachtsgeschichten … und noch mehr 


Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres!
Überall leuchten die Weihnachtssterne, es riecht nach Früchten, Gewürzen, Zimt und Anis. Aber auch überfüllte Geschäfte und Eile bestimmen oft den Alltag, denn jeder möchte noch passende Geschenke für Familie oder Freunde finden.
Trotz allem bleibt aber immer noch Zeit, gemütliche und ruhige Abende zu verbringen. Und was gibt es da Schöneres, als einen hektischen Tag mit wunderbaren Weihnachtsgeschichten und Leckereien ausklingen zu lassen?
Also gönnen Sie sich mit den Erzählungen „Weihnachtsgeschichten … und noch mehr“ einfach mal ein paar ruhige und entspannte Stunden und genießen dabei die leckeren Versuchungen aus diesem Buch.
„Frohe Weihnachten“ und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
ISBN-13: 978-3738645538
ASIN: B015YCWZQA


Harmonie zur Weihnachtszeit


Sobald das Weihnachtsfest zur Pflichtveranstaltung wird, ist der Familienfrieden schnell gestört. Mit etwas Fantasie und Einfallsreichtum kann jeder das Beste für sich und seine Lieben daraus machen, sodass sogar die Schwiegermutter strahlt und die pubertierenden Kinder die Feiertage auf einmal gar nicht mehr so ätzend finden ... "Harmonie zur Weihnachtszeit" enthält Geschichten rund ums beliebteste Fest des Jahres.
ISBN-13: 978-1723961564
ASIN: B00QU7WNP2

In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lesern eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit!



©byChristine Erdic



Sonntag, 28. Oktober 2018

Graf Dracula bittet zu Tisch


Wie wäre es mit einem ganz besonderen Dinner? Einem Gruseldinner, bei dem verschiedene Klassiker zu Tisch bitten? Neben Frankenstein und Jack the Ripper bewirtet natürlich auch Graf Dracula seine Gäste.



Gutes Essen bei schaurig- schöner Unterhaltung wird allerdings nicht nur zu Halloween geboten, sondern bis in den April hinein und das an verschiedenen Orten in ganz Deutschland!

Am 11.11. 2018 lädt Graf Dracula aber erst einmal in die schöne Stadt Heidelberg ein. 


Das Heidelberger Schloss bietet nämlich genau das richtige Ambiente für sein Vorhaben.


Heidelberger Schloss, Heidelberg
Schloss Heidelberg ist seit dem 19. Jahrhundert der Inbegriff deutscher Romantik für Touristen aus der ganzen Welt. Die beeindruckende Ruine zieht jährlich rund eine Million Besucher an. Im 16. und 17. Jahrhundert war Heidelberg eines der prächtigsten Schlösser Europas. In der Schlossgastronomie zaubert Sternekoch Martin Scharff kulinarische Köstlichkeiten. Die Gruseldinner finden im prunkvollen Königssaal statt.




Termine und Vorstellungen finden Sie hier:

Natürlich gehört zu einem Schloss auch eine unheimliche Legende:

DER HEXENBISS
Im Torturm des Heidelberger Schlosses befindet sich ein schweres Holztor. In dieses Tor ist ein kleines Pförtchen eingeschnitten. Hier konnten in früheren Zeiten einzelne Besucher eintreten, ohne dass das große Tor geöffnet werden musste. Mit einem dicken eisernen Klopfer machten sie sich dann der Wache bemerkbar.
Wenn jemand diesen Klopfring durchbeißt, erzählten damals die Heidelberger, dann erhält er das Schloss mit allem, was drinnen ist, als Geschenk. Viele Besucher haben es in früheren Zeiten schon versucht, aber keiner hatte die nötige Kraft in seinen Zähnen.
Dieser Klopfring weist aber eine Scharte auf, über deren Entstehung uns die Sage folgendes erzählt:
Einst kam eine Hexe auf das Schloss und wäre gerne seine Besitzerin geworden. Mehrmals probierte sie, den Ring zu durchbeißen, aber ihre Zauberkräfte versagten an dem Schmiedewerk. Wie alle anderen musste auch sie schließlich aufgeben. Nur eine kleine Vertiefung blieb in dem Eisen zurück. Dieser Riss wird seitdem der Hexenbiss genannt.
















Alle, die leider keine Gelegenheit haben, am Gruseldinner teilzunehmen, laden wir als Entschädigung kurzerhand auf eine literarische Reise in das „Luhg Holiday“ ein.


Luhg Holiday
Dieser Sammelband vereint zwei spannende Geschichten, die es auch einzeln als Ebooks gibt.

Willkommen im Luhg Holiday
Als Familie Kohlmann wegen eines vorausgesagten Schneesturms ganz spontan im Hotel Luhg Holiday einkehrt, ahnt sie noch nicht, was sie dort erwartet. In dem alten unheimlichen Haus scheint nichts mit rechten Dingen zuzugehen, und schon bald finden sich die drei Kinder und ihre Eltern im unglaublichsten Abenteuer ihres Lebens wieder.

Auf Wiedersehen im Luhg Holiday
Auf einer Urlaubsreise in den Süden fahren Sabrina, Gudrun und Betty im Nebel gegen einen Baum und müssen im Luhg Holiday einkehren. Das Hotel hat sich verändert, denn es sind 7 Jahre vergangen, seitdem Sabrina mit ihrer Familie dort unfreiwillig ihre Ferien verbrachte.
Wer ist der nette junge Mann, der sich nach dem Unfall so rührend um sie kümmert und doch ein düsteres Geheimnis mit sich trägt? Und was ist aus den Ghulen geworden, die das Luhg Holiday verwalteten? Ein spannendes Abenteuer wartet auf die Freundinnen. Werden sie der Gefahr entkommen, die dort hinter den düsteren Mauern auf sie lauert?

Eine Gruselkomödie der Sonderklasse und ein besonderes Lesevergnügen für die ganze Familie.



Leseprobe aus dem Buch:
Auf einmal gingen die Lampions wie von Zauberhand an. Die Sonne versank und machte einem riesigen Vollmond Platz, der scheinbar direkt über der Dachterrasse hing. Ein Tusch und Konstanze erhob sich feierlich.
„Verehrte Gäste, ich möchte Sie herzlich zu unserer kleinen Vollmondparty willkommen heißen. Das Luhg Holiday ist ja für besondere Überraschungen und Events bekannt. Wir werden Sie auch heute Nacht nicht enttäuschen.“
Applaus, der nicht abebben wollte. Durch den Vorhang kamen sie, die Vampire. Stolz in ihren schwarzen Umhängen, allen voran Graf von Drachenfels. Ich fühlte, wie Betty neben mir erbebte. Doch es waren viele, mindestens dreißig, schätzte ich.
Erasmus ließ die Geige erschluchzen, und tief und dunkel erklang die volle Stimme Konstanzes. Melancholisch, lockend, versprechend und geheimnisvoll schallte das Lied in die Vollmondnacht, und mir lief ein Schauder über den Rücken.
Jetzt spielte die Musik mal wild, mal fast zärtlich. Paare tanzten dazu, Kinder wirbelten bunt durcheinander. Karaffen mit rot funkelndem Wein wurden herumgereicht. War es Wein? Ich wollte dem heute lieber nicht auf den Grund gehen. Betty trank schon viel zu viel davon und warf schmachtende Blicke zum Tisch des Grafen hinüber.
„Liebes, sollten wir nicht mal nach Yvonne schauen?“ Am Nebentisch erklang eine besorgte Stimme.
„Ach Bernd, ich bin mir sicher, dass sie schläft. Sie hat noch immer leichtes Fieber, aber es ging ihr schon viel besser vorhin“, kam es beruhigend zurück.
Yvonne war also krank. So verpasste sie den schönen Abend. Noch jemand fehlte. Vergebens suchte ich ein kleines feuerrotes Köpfchen. Ob Oliver auch krank war? Blass genug hatte er ja ausgesehen. ‚Blödsinn, er ist ein Vampir, er muss so aussehen“, rief ich mich zur Ordnung. Ich sah sinnierend zum Grafen hinüber, und unsere Blicke kreuzten sich. Es durchfuhr mich wie heißes Eisen. Wankend stand ich auf, als er auf unseren Tisch zukam und sich vor mir verneigte. Ich war benommen, sah nicht den Schock und die Enttäuschung in Bettys Augen, als er mich zum Tanz führte.
War es ein Traum? Ich tauchte in das Gold seiner Augen.
„Du gehörst zu mir, ich wusste es von Anfang an“, raunte er mir ins Ohr. Viel zu nah kamen seine Lippen. In Gedanken sah ich spitze weiße Zähne, Blut.
„Werde eine von uns, werde mein“, dröhnte es in meinem Kopf.
„Ich …“, willenlos hing ich in seinen Armen.
Da zerriss ein Schrei die Klänge der Musik. Auf einmal herrschte Totenstille.
Dann ein Heulen, durchdringend, anklagend.
„Dimitri!“ Mit einem Ruck machte ich mich los. Das war Dimitri, wie damals in jener Nacht. Doch diesmal war es ernst. Er brauchte mich. Was tat ich hier eigentlich?!
Der Zauber war gebrochen. Wütend funkelte ich den Grafen an. Der trat einen Schritt zurück.
„Ich habe verloren“, sagte er leise. Galant verließ er die Bühne, in dem Wissen, dass sein Akt vorbei war. Er hatte keine Macht mehr über mich.



Die E books gibt es bei Amazon, das Print im deutschen Buch- und Onlinehandel.



©byChristine Erdic

Mittwoch, 26. September 2018

Märchenwelt Kappadokien


Hellgraue Zipfelmützen, Hüte aus Basalt, Kamine, in denen der Legende nach Feen hausten - mitten in Anatolien hat die Natur eine bizarre Landschaft entstehen lassen, die direkt aus einem Märchenland stammen könnte.


Schon früh haben Menschen in den besonders weichen Stein dieser Gegend Höhlen geschlagen und dort Schutz gefunden. Heute zieht es Millionen von Touristen in diese einzigartige Gegend, die die Unesco zum Weltkulturerbe ernannt hat. Eine Gegend, die nicht immer von Türken besiedelt war. Lange bevor die Türken kamen, herrschten hier Hethiter, Griechen und Römer. Später war Kappadokien eines der wichtigsten Zentren des Christentums.


Kappadokien liegt im Südosten der zentralanatolischen Hochebene auf einer Höhe von 1000 bis 1300 Meter. Im Südwesten liegt der 3253 Meter hohe Hasan Dağı, im Osten, nahe der Stadt Kayseri, der über 3900 Meter hohe Erciyes Dağı. Vor Urzeiten haben diese beiden Vulkane riesige Mengen an sogenannter Tuffasche auf das Gebiet in ihrer Mitte geschleudert. Im Laufe der Erdgeschichte hat sich die Asche zu Tuffstein verfestigt. Wind und Wetter haben in Jahrtausenden aus diesem weichen Gestein eine Landschaft geformt, die einer alten Legende zufolge als Spielplatz der Götter diente. Ohne großen Aufwand lassen sich in diesen Stein Kuhlen, Gänge, Treppen und Höhlen graben. So ist in der bizarren Natur eine Wohnkultur ganz eigener Art entstanden - die Felsenwohnungen von Kappadokien. (Quelle: https://www.planet-wissen.de)





Göreme, Uçhisar und Avanos lassen sich auch zu Pferd erobern. Und wie wäre es mit einer Ballonfahrt? Entdecken Sie die Wunderwelt Kappadokien von oben!



Uçhisar besticht mit seinem besonderen Flair. Hier kann man in den Tuffstein integrierte Hotels und Restaurants bewundern.















In Avanos gibt es zahlreiche Töpfereien mit Verkaufsstellen direkt in den Tuffsteinhöhlen.












Probieren Sie unbedingt das einheimische Kebab. Dabei wird gewürztes Fleisch in einem Tongefäß auf einem Holzgrill gegart. Dazu sollte man sich ein Glas Wein genehmigen.. Die besten Weine der Türkei stammen übrigens aus Kappadokien. Und am Abend kann man bei einem türkischen Tee beobachten, wie die untergehende Sonne das Märchenland mit seinen Feenkaminen in ein rotgoldenes Licht taucht.




Mehr Infos, Reiseangebote, Hotels und Flüge finden Sie u.a. unter

Buchtipp:


Endstation Anatolien 

Auswandern? Mit fast vierzig Jahren und zwei schulpflichtigen Töchtern? Und noch dazu in den Orient?
Christine Erdic hat es gewagt!
Das Morgenland lockt mit bunten Basaren, leuchtenden Farben, einem unvergleichlich blauen Himmel und geheimnisvollen mondbeschienenen Nächten. Doch wie ist das wirkliche Leben hinter dem Schleier der Illusionen?
Ein Buch, das das Leben schrieb!
ISBN-13: 978-3752897111





Leseprobe aus dem Buch

Über Aksaray ging es nach Uçhisar. Was für ein Anblick! Vor etwa 20 Millionen Jahren schleuderten die Vulkane Erciyes Dağı, Hasan Dağı und Melendiz Dağı bei Ihren Ausbrüchen Asche in die Luft, die sich rundherum in unterschiedlichen Farben und Härtegraden ablagerte. Durch die Witterungseinflüsse wurde das weiche Material ausgespült, während das harte bestehen blieb. So entstanden faszinierende Märchenlandschaften: Pilze, Kamine und Zipfelmützen aus Stein, in denen der Legende nach Feen hausten! Und die Erosion dauert noch an: Ständig werden neue Feenschornsteine freigelegt, während andere wieder verschwinden.
Viele der Häuser wurden einfach in den Tuffstein hineingebaut. Manche recht einfach, andere erinnerten mich an die Paläste in Mardin in der Südosttürkei.
Unterwegs durch Kappadokien habe ich aber leider auch viele Bauten entdeckt, die einfach geschmacklos waren und sich überhaupt nicht in die bizarre Landschaft einpassten. „Das ist doch nun wirklich ein Stilbruch!“ Anklagend wies ich so manches Mal auf ein liebloses Betongebäude, das direkt neben den fantastischen Formationen errichtet war. Uçhisar übertraf allerdings all unsere Erwartungen. Das Hotel war geschmackvoll in den Tuffstein integriert. Freudestrahlend standen wir wenig später in unserem Dreibettzimmer im osmanischen Stil. Es hatte nach oben hin spitz zulaufende Fenster, die einen wunderbaren Blick auf die seltsamen Gebılde da draußen freigaben. Unsere Freunde hatten leider weniger Glück mit ihrem recht einfachen Zweibettzimmer. 
Nun galt es, die Gegend zu erkunden. Eine Einheimische kam mit ihrem Esel daher, und als ich ihn streichelte, forderte sie meinen Mann lachend auf, ein Foto von uns zu dreien zu machen. „Wer ist denn nun der größte Esel?“, witzelte Burky. Fotografierend zogen wir durch die Straßen und fanden bald ein sehr einladendes kleines Restaurant. Der vordere Teil war ein normaler Raum, doch es gab noch einen weiteren, vor Urzeiten in Tuffstein gehauenen. Und genau dort sollten wir am Abend speisen, versprach uns der Besitzer. Wir sagten kurzerhand begeistert zu und zogen weiter. Es gab ja noch so viel zu sehen in dem kleinen Ort! Nachdem wir uns später im Hotel umgezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Restaurant. Was uns hier erwartete, war unbeschreiblich.
 „Ist das schön!“, rief ich aus. Der Wirt hatte für uns auf niedrigen runden Tischen nach orientalischer Art gedeckt. Doch dazu mussten wir natürlich auf Kissen am Boden sitzen. Das ging mit unseren schon etwas betagten Freunden nicht, mussten wir betrübt eingestehen.
Blitzschnell wurde umdekoriert: Bald wurde von der Wirtin köstliches Essen am Tisch serviert  Wir saßen auf bequemen Stühlen, und der kleine Sohn des Hauses brauste mit seinem Spielzeugauto fidel durch den Raum, der allein für uns reserviert war. Ich war sofort von den robusten Tischdecken begeistert. Auf rot- und cremefarbenem Untergrund tummelten sich Kamele. Hugo fragte, ob wir die Decke abkaufen könnten und auf Bitten unserer Freunde, gab uns der nette Gastgeber sogar noch eine zweite Decke. Später sahen wir diese Decken zwar überall an Touristenständen  - aber unsere waren nicht nur günstiger, sondern auch ein schönes Andenken an den wundervollen Abend, den wir mit türkischem Tee – nun doch auf den Sitzkissen- ausklingen ließen. Hugo entdeckte an der Wand eine Saz, das traditionelle Seiteninstrument türkischer Barden, und zupfte einige Melodien darauf. In fröhlicher Stimmung hievten wir spät in der Nacht den etwas steifen Burky unter großem Gelächter von seinem Sitzkissen hoch. Ein Abend ging zu Ende, der uns wohl allen in Erinnerung bleiben wird. Danke an die nette Familie, die uns so wunderbar bewirtet hat. Der Rückweg wurde ein wenig ungemütlich, da es plötzlich zu hageln begann. Überhaupt bot uns Kappadokien eine bunte Palette an Wetter: Sonne,, Hagel und Schneeregen. Nur gut, dass die Heizung im Zimmer funktionierte. Allerdings muss ich dazu bemerken, dass keiner von uns auch nur ein leichtes Halskratzen bekam. Das Klima in Kappadokien  muss sehr gesund sein, denn wir schliefen tief und fest, sodass wir stets problemlos und gut erholt in den neuen Tag starten konnten.




Buchtipp für Kinder:


Mit Nepomuck auf Weltreise

Wie funktioniert eigentlich ein Heißluftballon, und wie leben die Eskimos heute? Was passiert, wenn ein norwegischer Kobold auf einen irischen Leprechaun trifft, und was kann man im Karina-Verlag so alles anstellen? Begleitet den lustigen Kobold Nepomuck auf seinen Reisen durch Europa, Asien, Amerika, Afrika und Australien und lernt Menschen, Tiere und verschiedene Kulturen hautnah kennen. Folgt ihm auf den Spuren der Hobbits, und werft mit ihm seinen ersten Bumerang. Die tollsten Abenteuer warten auf euch, denn wo Nepomuck sein Unwesen treibt, da wird es nie langweilig!
ISBN-13: 978-3961112760

Leseprobe aus dem Buch
„So, Nepomuck, heute machen wir etwas ganz Besonderes“, verkündet Ahmed fröhlich. Ahmed ist Alis Vater. Außerdem gehören auch noch Alis kleine Schwester Berna und die liebenswerte Mutter Fatma, die zu Nepos Entzücken so leckeres Essen kocht, zur Familie.
„Wir unternehmen eine Fahrt mit dem Heißluftballon, dann wirst du Kappadokien aus der Luft ansehen.“
Der Kobold ist ganz aufgeregt und kann es kaum erwarten. Nach dem Mittagessen geht es endlich los. Bald ist die Station erreicht, und Nepomuck wird in den großen Korb unter dem riesigen Ballon gehoben. Zu klein um selbstständig über den Rand zu schauen, sieht er sich zunächst einmal drinnen um: Gasflaschen, ein Brenner und ein Feuerlöscher.
„Der Brenner lässt das Propangas aus diesen Flaschen verdampfen und fängt an zu brennen. Dadurch erhitzt sich die Luft im Ballon, und er beginnt zu steigen, denn warme Luft ist leichter als kalte“, erklärt der nette Pilot.
Als Ballonpilot benötigt man für eine Privat-Piloten-Lizenz eine richtige Ausbildung. Wohin der Ballon letztendlich fliegt, hängt sehr stark von der Windrichtung ab. Man muss vieles wissen und beachten, damit auch alles klappt. Je mehr der Brenner heizt, desto höher steigt der Ballon. Wenn die Luft im Ballon erkaltet, sinkt er. Durch ein Ventil in der Ballonhülle, lässt sich das Absinken beschleunigen. Nepomuck kommt aus dem Staunen gar nicht heraus: Das habe ich ja alles gar nicht gewusst! Durch das fauchende Geräusch des Brenners wird es dann zwar laut im Korb, aber der Ballon steigt immer höher in den wolkenlosen blauen Himmel. Ahmed hebt den Kobold auf den Arm, damit der kleine Kerl überhaupt etwas sehen kann. Die Menschen und Häuser da unten werden kleiner und kleiner! Nepomuck betrachtet nachdenklich die zerklüftete Gebirgslandschaft mit ihren durchlöcherten Felsen.


„Wie sind diese Felsen eigentlich entstanden?“ Ali weiß die Antwort: „Vor ganz langer Zeit gab es hier aktive Vulkane. Sie spieen glühende Lava aus, die an der Erdoberfläche erkaltete und zu Tuffstein erstarrte. Durch Wind, Regen und Witterung ist im Laufe vieler Jahrtausende diese Märchenlandschaft aus dem weichen Tuffstein entstanden.“
 „Es gibt nicht nur Höhlenwohnungen, sondern auch alte Kapellen und Kirchen, Werkstätten, Restaurants und moderne Hotels in den kegelförmigen Felsen“, wirft Berna ein. Das weiß Nepomuck schon, denn in Uçhisar haben sie ja in solch einem Restaurant gegessen. Es existieren auch neue Häuser, die zum Teil in die Felsen integriert sind, andererseits aber ebenfalls Orte mit ganz normalen Häusern wie das bekanntere Göreme.
Der Kobold deutet aufgeregt nach unten: Felsen, die wie Menschen oder Tiere aussehen! Einer ähnelt einem Kamel – ein anderer einem Pilz!
Eine Traumlandschaft nach der anderen zieht langsam unter ihnen vorbei. Sie fahren mit dem Heißluftballon über Kappadokien dahin. Eigentlich ist es ja ein Flug, trotzdem nennt man es  „mit dem Ballon fahren“. Auch das erklärt ihnen der Pilot.
Egal ob nun „fliegen“ oder „fahren“, alles Schöne geht wieder einmal viel zu schnell vorbei, findet Nepomuck. Schon bald beginnt der Ballon an Höhe zu verlieren, und dann dauert es auch gar nicht mehr lange bis zur Landung.
Man kann den Landeplatz eines Heißluftballons nur in etwa im Voraus berechnen, auch dabei spielt wieder der Wind eine große Rolle. Doch sie haben Glück und landen ganz in der Nähe von Göreme. Hier verdrücken sie in einem Café leckere Schokoladentorte mit Karamell, bevor sie mit dem Dolmusch nach Uçhisar zurückkehren. Der Kobold hat schnell heimlich den Rest von Bernas Kuchenstück in seiner Hosentasche verschwinden lassen: Wäre doch wirklich schade darum!
Ein Dolmusch ist ein kleiner Bus, der auf seiner Route überall hält, um Leute aufzunehmen und zwar so viele, wie in das Fahrzeug hineinpassen. Wenn man aussteigen möchte, ruft man: „An einer geeigneten Stelle!“
Nepomuck genießt die Rückfahrt und denkt an die heutigen Erlebnisse: So schön der Tag auch war, jetzt freue ich mich schon auf den Abend, wenn alle bei einem Gläschen Tee gemütlich auf der Terrasse sitzen und die weißen Tuffsteinkegel in der untergehenden Sonne rotgolden erstrahlen. Dann fühle ich mich wirklich wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht!



©byChristine Erdic





Mittwoch, 29. August 2018

Der Hexenturm von Idstein


Das Städtchen Idstein liegt im Taunus, nördlich der Landeshauptstadt Wiesbaden. 



Mit seiner idyllischen Lage und der historischen Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern ist es auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auf dem Marktplatz finden von Zeit zu Zeit kleine Feste statt.








Das schönste bemalte Fachwerkhaus der Stadt Idstein  ist das Killinger Haus.
Es wurde 1615 vom 
gräflichen Amtsschreiber Johann Conrad Killing erbaut. Im Erdgeschoss des Gebäudes befinden sich die Touristen-Information sowie das Stadtmuseum.



Das schiefe Haus

Das für Idstein ungewöhnlich hohe Fachwerkhaus mit vier Stockwerken aus dem Jahre 1727 wurde nach einer Totalsanierung Teil des Idsteiner Rathauses. In die „Schieflage“ geriet das Gebäude durch konstruktive Mängel.




Der Hexenturm
Der Hexenturm wurde etwa um 1170 erbaut und sollte mit einer Höhe von 11 Metern als Wachturm dienen. Nach und nach erfolgen Umbauten, bis der Turm die stolze Höhe von 42 Metern erreicht hatte. Ein wunderbarer Aussichtsturm, der einen Blick auf die Altstadt von Idstein frei gibt. Bei gutem Wetter schaut man bis zum Großen Feldberg und dem Goldenen Grund. Mit seinen dicken Mauern und einem Durchmesser von ca. 12 Metern ist er das Wahrzeichen der Stadt Idstein.
Der volkstümliche Name „Hexenturm“ folgt einer allgemeinen Mode des 19. Jahrhunderts und hat mit den Hexenverfolgungen, die im 17. Jahrhundert in Idstein stattfanden, nichts zu tun.



Düstere Vergangenheit

In den Jahren 1676 und 1677 wurden in der Grafschaft Nassau-Idstein 35 Frauen und 8 Männer wegen Zauberei angeklagt und bis auf wenige Ausnahmen in Idstein hingerichtet.


Das Buch „Den Hexen auf der Spur — Über Hexenprozesse am Beispiel Idstein 1676“ der vier Autorinnen Gilla Flothmann, Hilke Müller, Ilse Schollmeyer und Maria Stoltefaut thematisierte bereits 1986 das geschehene Unrecht.
 Unterhalb des Hexenturms wurde im November 1996 auf Initiative von Frau Ute Samson eine Gedenktafel für die Opfer angebracht (Quelle: https://www.idstein.de)




Tipp:

Der brandaktuelle, packende Klassiker „Hexenjagd“ (The Crucible) von Arthur Miller über Fanatismus, Massenwahn und individuelle Verantwortung steht am Donnerstag, 20. September um 20.00 Uhr in der Idsteiner Stadthalle auf dem Spielplan.

Buchtipp:



Mord im Hexenturm

Als eine Leiche im Hexenturm in Idstein aufgefunden wird, übernimmt Kriminalhauptkommissarin Silke Schneider den Fall. Um den Tatort herum werden viele verschiedene Finger- und Schuhabdrücke sichergestellt. Die Fingerabdrücke auf der Tatwaffe sind jedoch eindeutig.
Die vermeintliche Täterin bestreitet energisch, die Tat begangen zu haben. Ein Puzzlespiel mit mehreren, infrage kommenden Personen beginnt. Nach endlosen Verhören können alle ein Alibi vorweisen. Ist der Täter unter den verdächtigen Personen zu finden? Oder muss die Kommissarin ganz, wo anders suchen? Hauptkommissarin Silke Schneider steht wieder am Anfang ihrer Ermittlungen. Sie möchte den Fall vor Antritt ihres Urlaubs unbedingt noch lösen.
Dann fällt ihr etwas ein …
Dies ist ein Roman, angeknüpft an das wichtige Thema: Kindesmissbrauch!


Leseprobe

Der Mann an der Bar hatte sich einen Korn bestellt. Wohlwollend schaute er die Frau hinter dem Tresen an und begann, auf sie einzureden. »Wie wäre es mit einem Treffen, nur wir beide. Er zwinkerte ihr einladend zu.
Sie schüttelte den Kopf und bat ihn, die dummen Bemerkungen zu unterlassen.
»Sei nicht spießig«, sagte er.
Der Wirt, der dies beobachtete, forderte ihn auf, seine Angestellte in Ruhe zu lassen. Der Mann antwortete nicht, da in diesem Moment sein Handy klingelte. Ärgerlich griff er in seine Jackentasche. »Ja, wer ist da?« Sein Ton klang rau und unfreundlich. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich rapide; er war aschfahl im Gesicht geworden. Das Glas, welches er zum Mund führen wollte, knallte er hart auf die Theke zurück. Die Bedienung blickte ihn erschrocken an. Wortlos steckte er das Handy in seine Jackentasche. Das Gespräch schien beendet, bevor er etwas erwidern konnte. Sein Herz klopfte aufgeregt. Er schüttete den Inhalt des Glases in sich hinein, zahlte und ging.
Draußen in der kühlen Abendluft fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare und stöhnte leise: »Was will sie von mir? Holt mich die Vergangenheit jetzt ein?« Er schüttelte energisch den Kopf. Gegen mich hat die Hexe ohnehin keine Chance, dachte er und grinste hämisch. Allmählich gewann er seine alte Selbstsicherheit zurück.
Ohne Eile schlenderte er die Geschäftspassage über den Gustav-Adolf-Platz entlang und wandte sich dann in Richtung Hexenturm. Der Parkplatz am Turm war leer. Er wankte die aus dem Felsen herausgeschlagenen Stufen hinauf und fluchte, als er stolperte. Beinahe wäre er gestürzt. Das hätte ihm noch gefehlt. Ungeduldig stellte er sich vor den Eingang. Sehen konnte er kaum etwas, es war fast dunkel geworden.
Plötzlich hörte er Schritte. Eine dunkel gekleidete Gestalt kam von unten heraufgestürmt.
»Was willst du, ich habe nicht viel Zeit!«, rief er der Person mit lallender Stimme entgegen.
Wie ein Schatten preschte die Gestalt nach vorne und verpasste ihm Faustschläge, die gut platziert in seinem Gesicht landeten.
Völlig überrascht und berauscht vom Alkohol, begann er zu taumeln. Noch ein Hieb und er ging jammernd zu Boden. Tiefes Stöhnen drang aus seinem Mund.
Die Gestalt drückte den Griff der Turmtür herunter. Sie war unverschlossen. Was für ein Zufall. Sie zog den Mann hoch und zerrte ihn über den steinigen Treppenabsatz durch die Tür. Das letzte Stück musste sie kräftig ziehen, denn der Mann sackte zusammen. Er war nicht mehr in der Lage, selbst zu gehen. Der Schmerz in seinem Gesicht schien all seine Bewegungen zu lähmen. Er übersah die scharfe Klinge des Messers, das sein Gegner mit gezielten Stichen in seine Brust stieß. Mit einem verhaltenen Laut blieb er regungslos liegen. Die Gestalt hielt inne, ein heranfahrendes Auto war zu hören. Hastig beugte sie sich über ihn.
Für einen winzigen Moment sah der Mann mit gläsernem Blick in das Gesicht seines Peinigers. Er konnte nichts erkennen. Es war zu dunkel. Dann starb er.
Die Gestalt hörte eine Wagentür zuschlagen. Sie musste fliehen. Die Tür zum Turm blieb offenstehen.

Die Autorin

Rita Hajak, geboren in Frankfurt am Main, erlernte den Beruf der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte. Bald darauf heiratete sie und arbeitete viele Jahre als Chefsekretärin, in einem mittelständigen Unternehmen. Das Schreiben war in ihrem Leben stets ein wichtiger Bestandteil. Früher waren es mit Vorliebe Aufsätze in der Schule, später Geschichten für ihre Kinder. Die Jahre, die sie mit ihren Ehemann auf der Insel Fehmarn verbrachte, ließen ihr genügend Zeit und Raum sich der Schreiberei zu widmen.
2010 ist die Autorin mit ihrem Mann und ihrer Muse auf vier Beinen in den Taunus zurückgekehrt.


Mehr Infos über die Autorin und ihre Bücher finden Sie unter

©byChristine Erdic